Dieses Jahr bin ich nicht mit der Familie in den Urlaub gefahren. Mr. T und die Jungs sind ohne mich aufgebrochen und ich blieb allein daheim.
Wie es dazu kam?
Ich habe festgestellt, dass ich in größeren Gruppen im Moment nicht so gut klar komme. Das wird mir alles zu viel und die Reize (vor allem die Geräusche) überfluten mich. Dann geht es mir schlechter und die Depression hat eine neue Angriffsfläche.
Daher haben wir entschieden, dass ich die Zeit nutze, zur Ruhe zu kommen und mich auf die Therapie zu konzentrieren.
3 Woche allein daheim
So bin ich insgesamt drei Wochen allein daheim geblieben und ich muss sagen, dass es mir unglaublich gut getan hat. Ich habe diese Zeit für mich dringend gebraucht.
Ausschlafen, nur Dinge tun, die mir gut tun, ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen. Niemand, der etwas von mir fordert. Zeit, das zu kochen, was mir schmeckt, ins Kino zu gehen, zu meditieren, zu lesen, Socken zu stricken und meine Lieblingsserien zu schauen. All das gibt mir Kraft.
Was brauche ich?
Die Zeit allein daheim hat mir bewusst gemacht, was ich brauche, damit ich wieder gesund werde. Ruhe, Zeit für mich alleine, einen Rückzugsraum, mehr Verbindlichkeit im Haushalt und klare Absprachen.
An all diesen Dingen arbeiten wir, seit die Familie wieder daheim ist. So habe ich mittlerweile ein eigenes Zimmer nur für mich, wir experimentieren mit festen Haushaltsdiensten und Essensplänen und ich gehe einmal pro Woche allein in die Salzgrotte zum Entspannen.
Ob ich sie vermisst habe? Nein, eigentlich nicht so sehr, wie erwartet. Wir haben täglich miteinander telefoniert und ich konnte mich versichern, dass es ihnen gut geht und sie auch ohne mich gut zurechtkommen. (Woran ich allerdings auch nicht ernsthaft gezweifelt hatte.)
Danke Mr. T
Die Zeit allein daheim wäre ohne Mr. T nicht passiert, denn es war sein Vorschlag. Er hat gesehen, dass ich diese Ruhe und Zeit für mich brauche. Und er hat sich darum gekümmert, meine Buchung zu stornieren und drei Wochen die komplette Verantwortung für die Kinder übernommen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch
Hallo.
All das was ich gerade gelesen habe, wünsche ich mir eigendlich auch. Wenn ich mir dann mal Ruhe gönne. werde ich unruhig und muss etwas tun. Klar ich gehe jeden Tag raus an die Luft. gehe spazieren. Wenn ich heim komme, muss ich immer gleich was machen. Putzen usw. Kann ich nachts nicht schlafen, fange ich an mein Bad zu putzen, oder Staub zu wischen. Obwohl es garnicht schmutzig ist.. Das gibt dann auch ab und an Stress mit mein Partner, weil es nerft. wenn ich dass mache. Ich würde mich auch so gerne etwas zur Ruhe legen oder entspannen. Das sind nur ganz kleine Pausen. Ich denke immer ich muss funktionieren
Liebe Monika,
das Funktionieren Müssen kenne ich gut. Ich habe das ganz lange auch gedacht. Bis es eines Tages einfach nicht mehr ging. Zusammenbruch, Burnout, lange krank geschrieben. In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Auch, das ich nicht funktionieren muss und auf mich schauen darf. Was passiert denn bei dir, wenn du unruhig wirst? Warum erlaubst du dir nicht, zur Ruhe zu kommen? Welche Glaubenssätze stecken da in dir?
Ich wünsche dir alles Gute.
Uta