Phrasen: “In der 3. Welt müssen die Kinder hungern!”

Diesen Satz kenne ich noch von früher. Wenn ich meinen Teller nicht leer gegessen hatte, bekam ich ihn manchmal zu hören. Und schon damals fragte ich mich, was das mit meinem nicht aufgegessenen Mittagessen zu tun hat.

Sicher, dass es in unserer Welt immer noch Hunger gibt, ist schlimm. Aber was ändere ich an der Situation, wenn ich alles aufesse? Davon bekommen die besagten Kinder auch nicht mehr zu essen. Mir ist klar, dass es dabei um das Thema “Verschwendung von Essen” geht. Das war für meine Eltern – beide Kriegskinder – ein No-Go. Aber dieses Thema verstehen Kinder nicht und mit so einer Phrase wird ihnen auch nicht klar, worum es geht. Ich persönlich versuche lieber, meinem Kind zu erklären warum ich nicht gerne Essen wegwerfe.

Strategien gegen die Verschwendung von Essen

  • kleine Portionen: Ich geben meinen Kindern lieber kleine Portionen und lasse sie dann mehrmals nehmen. Das ist mir lieber als eine große Portion, von der dann die Hälfte nicht gegessen wird. Das funktioniert hier auch, wenn sich die Kinder selber bedienen und ich sie daran erinnere, dass sie auch mehrmals nehmen dürfen.
  • Reste an andere Familienmitgliedern abgeben: Hier ist es meist der große Bruder, der unter chronischem Teenagerhunger leidet. Manchmal bin ich es auch, die die Reste isst. In anderen Familien gibt es vielleicht einen Hund, der sich darüber freut.
  • Wiederverwerten: Manchmal bleiben so viele Reste übrig, dass man sie bei der nächsten Mahlzeit neu verwenden kann, z. B. Bratkartoffeln aus Salzkartoffelresten.
  • Lagern: Ein halb aufgegessenes Müsli kommt bei uns in den Kühlschrank und wird dann später am Tag gegessen.
  • Bokashi: Wenn die Essensreste gar zu eklig sind und sie niemand mehr möchte, dann kommen sie in unseren Bokashi. Dort werden sie fermentiert, so dass ich sie noch als Kompost benutzen kann.
Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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