#Vereinbarkeitsgeschichten: Uta und die Vereinbarkeit

Meine Vereinbarkeitsgeschichte ist schon ziemlich lang. Vereinbarkeit von Familie mit allen möglichen anderen Bereichen begleitet mich nun schon seit mehr als 14 Jahren. Es war nicht immer einfach. Aber es war es immer wert. Schon allein weil ich durch meine Erfahrungen mit der Vereinbarkeit zu diesem Vereinbarkeitsblog inspiriert wurde. Aber fangen wir von vorne an:

Studium und Kind 1

Wie ich ja schon an mehreren Stellen erwähnt habe, bin ich Lehrerin am Gymnasium. Ich unterrichte Fremdsprachen. Gerne. Sehr gerne sogar (zumindest meistens). Meinen großen Sohn bekam ich im Jahr 2000, noch im Studium. Er hat wahrscheinlich dafür gesorgt, dass ich nicht zur ewigen Studentin mutiert bin, da ich durch ihn den Schwung zum fertig werden bekam und dann auch ziemlich zügig mein Examen gemacht habe. Pausiert habe ich genau ein Semester. Da mein Sohn im Februar geboren wurde (am Ende des Wintersemesters), bin ich im Oktober wieder in die Uni gegangen und habe meinen Sohn in dieser Zeit bei meinen Eltern gut betreut gewusst.

Vollzeit

Als er in den Kindergarten kam, begann ich ein halbes Jahr später mit dem Referendariat aka “die schlimmste Zeit meines Lebens” (Kolleg_innen wissen, wovon ich rede). Referendariat heißt Vollzeit und Fremdbestimmung. Das ist schon ohne Kind nicht gerade einfach, aber mit Kind vermutlich noch anstrengender. Da ich Vollzeit ja nun kannte, habe ich nach dem Referendariat auch eine Vollzeitstelle an einer Ganztagsschule angenommen.

Teilzeit mit Nummer zwei

Als sich dann 2008 das zweite Kind anmeldete, war klar, dass ich nach einem Jahr wieder Teilzeit arbeiten gehen wollte. Also habe ich frühzeitig nach einer Tagesmutter geschaut, denn uns war eine familienähnliche Betreuungssituation wichtig. Am Tag nach dem ersten Geburtstag des Kleinen, bin ich wieder in die Schule gegangen. Mit 10 Unterrichtsstunden zunächst. Stillzeiten habe ich nicht in Anspruch genommen. Mein Sohn hat zwar nach wie vor gerne und oft gestillt, aber das ging bei der zunächst geringen Abwesenheitszeit problemlos ohne. Ich habe ihn eben auf dem Weg zur Schule bei der Tagesmutter abgeliefert und ihn auf dem Rückweg wieder abgeholt. Meist habe ich dann direkt dort gestillt. Unsere Tagesmutter hat mir dann immer ein großes Glas Wasser bereit gestellt und mir vom Tag erzählt. Nach seinem 2. Geburtstag habe ich auf eine halbe Stelle aufgestockt, mittlerweile habe ich eine 3/4-Stelle.

Seit er 3,5 Jahre alt ist, geht er in den Kindergarten. Er geht sehr gerne. Der Große geht ja nun schon lange zur Schule. In der Grundschule war er noch zwei Jahre lang im Hort, später dann im offenen Ganztag. Sowohl mein Sohn als auch wir Eltern fanden den Hort viel besser. Leider sind in NRW alle Horte geschlossen worden.

Familienernährerin

Seit Anfang letzten Jahres bin ich die Familienernährerin. Vorher habe ich mich fast ausschließlich selber um die Erziehungsarbeit gekümmert. Nun teilen wir uns das auf. Den Haushalt macht überwiegend mein Mann. Ich persönlich finde es schöner, dass wir nun mehr Zeit miteinander haben, wenn es auch viel mehr Diskussionen gibt. Dennoch bin ich gespannt, wie es bei uns weiter gehen wird.

Vereinbarkeit – mein Fazit:

Bisher haben wir hier schon sehr viel miteinander vereinbart:

  • Studium und Familie
  • Referendariat und Familie
  • Vollzeitarbeit und Familie
  • Elternzeit mit zwei Kindern und Ausbildung zur ehrenamtlichen Stillberaterin
  • Teilzeitarbeit mit wechselnden Stundenzahlen
  • Haupteinkommensträgerin

Von daher bin ich gespannt, was noch alles kommen wird. Ich würde mir wünschen, dass Kinderbetreuung in Deutschland selbstverständlicher wird. Also es einfach normaler und einfacher wird, eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung zu finden und dort auch einen Platz zu bekommen.

Dieser Artikel ist Teil der Blogparade #Vereinbarkeitgeschichten.

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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