Wie im Artikel Liebe, was du tust schon anklingt, ist es absolut wichtig, im Leben Dinge zu tun, die uns gefallen. Natürlich wird es in jedem Job etwas geben, was man nicht gerne macht, aber überwiegend gefallen sollte es schon. Genauso das Familienleben und die Partnerschaft.
Was aber, wenn es nicht so ist?
Dann sollte ich mich fragen, wie ich mit der schwierigen Situation umgehen kann. Dazu finde ich die oben stehende Weisheit wichtig. Ich sollte mir also folgende Fragen stellen:
- Kann ich es lernen, die Situation zu lieben?
Das bedeutet für mich zu überlegen, ob es wirklich an der Situation liegt, dass ich unzufrieden bin. Oder ist es mein Blickwinkel darauf? Meine Einstellung? So kann ich mich z. B. fragen, was vielleicht andere an der Sache, die ich nicht mag, positiv finden. Oder ob wirklich alles schlecht ist, was ich so empfinde. Vielleicht stelle ich dann fest, dass ich die Aufgabe bisher nur in einem negativen Licht gesehen habe. Wenn ich meinen Blickwinkel ändere, dann kann ich vielleicht doch lernen, diese Aufgabe gerne zu tun. - Kann ich etwas daran verändern?
An vielen Dingen, die mich stören kann ich etwas verändern. Ich muss z. B. nicht hinnehmen, dass sich die anderen Mitglieder meiner Familie dauerhaft vor dem Aufräumen drücken und das mir überlassen. Da kann ich im Gespräch mit ihnen nach Lösungen suchen und wir können diese gemeinsam umsetzen.
Wenn ich aber diese beiden Fragen mit nein beantworte, dann bleibt nur noch, die Situation zu verlassen und mich neu zu orientieren.
Für mich persönlich ist bei diesen Überlegungen aber auch die Reihenfolge wichtig. Ich stelle mir die Fragen in dieser Reihenfolge, weil ich es wichtig finde, mich selber und meine Wahrnehmung und Bewertung der Dinge zu hinterfragen, bevor ich eine Veränderung vornehme oder gar vorschnell etwas aufgebe, was vielleicht noch zu lieben oder zu ändern gewesen wäre. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass Situationen, denen ich vorschnell aus dem Weg gegangen bin, früher oder später zu mir zurückkehren.
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch