Von der Schwierigkeit des Anfangens

Ein großen Problem bei meiner Depression ist die Antriebslosigkeit. Ich sitze auf dem Sofa und denke darüber nach, was ich tun will/muss, z. B. die Krankenkasse anrufen, wegen der Genehmigung der Therapie.

Einfach machen? – Geht nicht!

Vom Vorsatz zur Umsetzung ist es aber noch ein weiter Weg. Denn ich kann mich einfach nicht aufraffen, aufzustehen, den Hörer in die Hand zu nehmen und das Telefonat zu führen. Ich fühle mich wie auf dem Sofa festgewachsen. Der Körper fühlt sich so schwer an, dass er nur in dieser einen Ecke bleiben kann.

Und im Kopf fängt das Grübelkarussell an: Telefonieren mache ich eh nicht gerne, und außerdem muss ich vorher noch die Nummer raussuchen, und dann kommt eh wieder die ewige Warteschleife, eigentlich ist ja noch ein wenig Zeit, bis ich die Unterlagen haben muss und das ist hier sowieso alles schon zu viel. Schließlich war ich, nachdem ich das Frühstück hinter mich gebracht, mich angezogen und den Kleinen zur Schule gebracht habe schon wieder total fertig. Weil alles so anstrengend ist im Moment.

Alle diese Dinge halten mich zurück und es ist wirklich ein Kraftakt, dann doch aufzustehen und zu telefonieren. Habe ich erst einmal begonnen, dann geht es meist einigermaßen, vorausgesetzt, es tauchen keine Unwägbarkeiten haf, denn die werfen mich direkt wieder zurück an den Anfang und auf Sofa.

Und jetzt?

Wie ich das besser hinbekommen, weiß ich noch nicht so wirklich. Es hilft, eine To-do-Liste zu machen und jeden auch noch so kleinen Punkt abzuhaken. Es hilft auch, wenn Mr. T mir hilft, indem er z. B. die Telefonnummer für mich raussucht. Was machst du, um besser anfangen zu können?

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Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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Stille.