Rezension: Jesper Juul. 5 Grundsteine für die Familie

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Wir haben bisher erstaunlich wenig über die Bücher von Jesper Juul geschrieben, obwohl er uns beide in unserem Umgang mit Kindern sehr geprägt hat. Daher soll es auch hier noch einmal ein Buch von Jesper Juul geben.

5 Grundsteine für die Familie

In seinem Buch 5 Grundsteine für die Familie stellt Juul noch einmal seine Leitlinien für eine gelingende Erziehung vor. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von fünf Vorträge, die Juul im Mai 2009 in Freiburg gehalten hat.

Aufbau

Jedes Kapitel (also jeder Vortrag) ist gleich strukturiert.

  • Es gibt eine kurze Einführung von Mathias Voelchert von familylab-Deutschland.
  • Dann folgt der Text von Jesper Juul
  • Am Ende jedes Kapitels steht der Abschnitt: “Mit Eltern im Gespräch”, in dem Dialoge mit Eltern aus den Vorträgen abgedruckt sind.

Themen

Kooperation und Integrität

Hier geht es darum, dass Kinder immer kooperieren und es daher die Aufgabe der Eltern ist, die Verantwortung für die Qualität der Beziehung zu übernehmen und die Integrität ihrer Kinder zu wahren.

Selbstvertrauen und Selbstgefühl

In diesem Kapitel erläutert Juul den Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen und verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass sich unsere Kinder als grundsätzlich gut erleben und so akzeptiert werden, wie sie sind.

Persönliche Verantwortung

Im Folgenden geht es darum, wie wichtig es ist, die Verantwortung für das eigene Leben, die Gefühle und Handlungen zu übernehmen. Dies gilt für uns als Erwachsene aber auch für Kinder. Jesper Juul plädiert hier dafür, die Eigenverantwortung der Kinder frühzeitig zu stärken und ihnen zu vertrauen.

Die Kunst, Nein zu sagen

Hier spricht Juul über die unterschiedlichen Arten, “Nein” zu sagen und welche Effekte diese “Neins” auf unsere Kinder haben. Er plädiert für ein persönliches “Nein”, das die Grenzen der Eltern authentisch aufzeigt. Außerdem spricht er über den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen.

Zu seinem “Nein aus Liebe haben wir eine knappe Rezension hier auf dem Blog:

Eltern als Leuchttürme

Im letzten Kapitel geht es schließlich um elterliche Führung. Dazu benutzt er das Bild des Leuchtturms, um es der Vorstellung der “Helikoptereltern” entgegen zu setzen.

Fazit

Mir hat das Buch gut gefallen, weil die grundlegenden Prinzipien von Jesper Juul deutlich werden. Nicht so interessant fand ich die Abschnitte “Mit Eltern im Gespräch”, weil hier oft Dinge angesprochen wurden, mit denen ich wenig anfangen kann und weil ich hier auch Juuls Beispiele nicht immer passend fand.

Ansonsten ist das Buch durchaus geeignet, Jesper Juul kennen zu lernen und sich mit seinen Ideen vertraut zu machen. Um allerdings tiefer in diese Themen einzusteigen, sollte man lieber andere Bücher von ihm lesen, wie zum Beispiel Dein kompetentes Kind.


Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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