Rezension: Sarah Fischer: Die Mutterglück-Lüge. Warum ich lieber Vater geworden wäre

Als im letzten Jahr die Diskussion um #regrettingmotherhood losging, wurde Sarah Fischer klar, dass sie mit ihrem Gefühl nicht allein ist. Zwar liebt sie ihre Tochter Emma über alles, aber sie bereut es, Mutter geworden zu sein. Denn die Mutterschaft ändert alles.

Und wenn du ein Kind hast, dann kannst du wollen, wie du willst und dich anstrengen bis zur Erschöpfung. Es nützt bloß nichts. Weil du immer gegen Wände anrennst. Und du brauchst nicht zu glauben, dass irgendjemand das mal anerkennt oder dir gar dankbar ist. Nein. Alles, was du tust, ist selbstverständlich und immer zu wenig.

Damit das Thema aus der Tabuzone geholt wird, schreibt sie ihre Geschichte auf. Daraus entstand ein Buch, was wirklich interessant zu lesen ist. Eine persönliche Geschichte, die aber gleichzeitig deutlich macht, welche Auswirkungen Mutterschaft auf das Leben einer Frau haben kann und mit welchen Verurteilungen sie zu kämpfen hat. Dabei arbeitet die Autorin schön heraus, dass alle diese Dinge, die sie für sich in Anspruch nehmen will, z. B. Berufstätigkeit, nur deswegen in Frage gestellt werden, weil sie eine Frau ist. Denn wäre sie ein Mann, dann wäre das alles normal. Daher ist auch der Untertitel gut gewählt.

Fazit

Ein sehr persönliches Buch über #regrettingmotherhood, das eine Ursache dieses Bedauerns klar benennt und beschreibt. Die Lektüre ist spannend und kurzweiligt. Was dieses Buch nicht ist? Eine soziologische Analyse, die das Phänomen umfassend beschreibt und untersucht. Aber den Anspruch erhebt Frau Fischer ja auch gar nicht. Absolute Leseempfehlung.

Sarah Fischer: Die Mutterglück-Lüge. Warum ich lieber Vater geworden wäre. Ludwig Buchverlag 2016

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

4 Gedanken zu „Rezension: Sarah Fischer: Die Mutterglück-Lüge. Warum ich lieber Vater geworden wäre“

  1. Ich werde mir dieses BUCH kaufen. DIE MUTTER GLÜCK LÜGE…Warum? Ich selbst bin Mutter von 5 erw. Kindern. Bin 61 Jahre und hab nach meinem Hamsterrad umfallen….begonnen zu schreiben . Auch und im besonderen das Mutter Thema….Leider habe ich es nicht geschafft GEHÖR zu finden. Vermutlich war ich nicht so mutig , wie Frau Fischer. Hatte Angst, vor dem was danach passiert….Meine Sichtweise ist wahrscheinlich , etwas anders und doch, gibt es HIER bei UNS in DEUTSCHLAND, ein total verkorkstes Mutterbild. Mutter werden ist nicht schwer….plaplapla…Mutter Sein dagegen….Wertlos….

    1. Haben Sie etwas veröffentlicht? Zu diesem Thema? Dann können wir das gerne hier im Blog besprechen oder Sie schreiben einen Gastartikel für uns.

      1. Ja, ich habe ein Buch “drucken” lassen. Im Fluss des Lebens/ Doris Papadopoulos…. Da mich schon seit einigen Jahren das MUTTERTHEMA beschäftig. Immer aus meiner Sicht, aus meinem Gefühl…aus meinem er-leben…
        Find ich lustig….Gerade habe ich das Buch ” gelesen” von S.F. Mutter-Lüge…
        Hab versucht Ihr zuschreiben…bisher keine Antwort…und finde zufällig diesen Blog hier ” wieder”…
        Naja, ….meine Alltagsgeschichten, die sind “unendlich” Massenweise geschrieben , seit 2005….Damals ist mein Hamsterrad umgefallen. Seither schreibe ich……

  2. Ja, so ist es besonders bei alleinerziehenden Müttern. Ich bin 1 Woche im Krankenhaus gelandet mit einem völligen Bournout. Aber sie haben immer noch von mir gefordert: Leistung, Geld, was ich nicht hatte. Andere Mütter waren stets besser als ich. Man verglich mich stets mit reicheren Müttern, die ein lukrativeres Studium absolviert hatten. Ich bin Diplompädagogin, die anderen waren Ärzte oder Mathematiker o.ä. Warum hast Du keine Mathematik studiert?? fragten sie. Wir wollenb auch Autos und Stereoanlagen, usw.Meine gesetzten Grenzen wurden über den Haufen gerannt. Jetzt sind sie weg. Jahrgang 78 und 82. Und ich bin mit meinem Mann, der nicht der Kindsvater ist, in zweiter Ehe seit 21 Jahren verheiratet und alleine.

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