Diese Phrase ist bestimmt vielen von uns schon einmal rausgerutscht. Manchmal ist es einfach furchtbar anstrengend, seinem Kind gegenüber alles zu begründen. Dennoch bin ich der Meinung, dass dies eine wichtige Kontrollinstanz ist. Denn wenn ich meine Ansprüche an mein Kind nicht begründen kann, sollte ich mich fragen, ob sie wirklich gerechtfertigt sind.
Keule raus und drauf!
“Weil ich es sage” ist ein Totschlagargument. Und es zeigt unseren Kindern, dass ihre Meinung und ihre Bedürfnisse weniger wert sind als unsere. Ich für meinen Teil möchte das nicht. Für mich sind erst einmal alle Meinungen und Bedürfnisse wichtig. Egal von wem sie sind. Wenn dann die verschiedenen Bedürfnisse kollidieren, wägen wir gemeinsam ab, welches wichtiger ist. Und dabei gehe ich weder davon aus, dass meine Bedürfnisse grundsätzlicher wichtiger sind, weil ich ja die Erwachsene bin und es daher besser weiß. Das ist Adultismus. Genausowenig stelle ich meine Bedürfnisse grundsätzlich hinter die meiner Kinder oder meines Partners zurück. Ich versuche, sie im Dialog mit meinem Gegenüber zu gewichten und im besten Fall miteinander zu vereinbaren.
Der Satz “Weil ich es sage” hat aber noch eine andere Dimension. Denn ich möchte – wie wahrscheinlich die meisten Eltern – dass meine Kinder zu selbstbewussten und kritischen Persönlichkeiten heranwachsen, die ihr Potenzial ggf. auch gegen Widerstände entfalten können.Ist das mein Wunsch? Dann muss ich mir die Frage stellen: Ist mein Umgang mit meinen Kindern so, dass sie auch selbstbewusst und kritisch werden können?
Totschlagargumente eignen sich nicht dafür, weil sie kritische Fragen im Keim ersticken.
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch
Mein Kind behandelt mich so was soll ich tun