#eos21 Erziehen ohne Schimpfen – Woche 1

Es ist tatsächlich schon eine Woche her, seit ich mit der Challenge von Nicola Schmidt begonnen habe. Nur kurz zur Erinnerung: Nicola hat ein Buch geschrieben: Erziehen ohne Schimpfen und darin dazu aufgerufen, es einfach mal auszuprobieren. Über meine Vorbereitungen habe ich hier berichtet.

Aller Anfang ist schwer – oder nicht?

Mir persönlich fiel der Anfang gar nicht schwer. Denn am Anfang strenge ich mich besonders an, was nach ein paar Tagen schon nachließ. Außerdem hatte ich einen entscheidenden Vorteil: Ich war auf der FEBuB. Und da habe ich nicht nur viele neue Ideen und Anregungen bekommen, ich war auch zwei Tage fast nicht zu Hause. Also konnte ich auch nicht viel Schimpfen.

Was ist überhaupt Schimpfen?

Montag morgen, 6.00 Uhr. Aufstehen ist angesagt und ich bin natürlich vom Wochenende noch ziemlich müde. Außerdem wird es morgens meist knapp. Daher treffen hier gleich zwei meiner Schimpf-Trigger aufeinander: Müdigkeit und Zeitdruck.

Also kommt eine klare Ansage:

Ich bin furchtbar müde und hatte noch keinen Kaffee. Hör auf zu singen!

eine müde Mutter morgens um 6.30 Uhr

Habe ich jetzt geschimpft? Ist die Challenge so schnell schon vorbei? Nein. Denn zum Glück stellt Nicola in der Facebook-Gruppe nochmal klar, was alles nicht schimpfen ist:

  • Gefahr verhindern, also auch mal laut über die Straße rufen
  • deutlich sagen, wenn wir etwas nicht möchten
  • eine persönliche Grenze ziehen
  • eine Familienregel klarmachen

Keine Herabwürdigung

Wenn ich also so wie oben meine Grenze klar kommuniziere, dann habe ich nicht geschimpft. Auch wenn ich vielleicht an meinem Tonfall etwas arbeiten könnte.

Denn Schimpfen bedeutet, die Beherrschung verlieren und das Kind ängstigen, bedrohen oder herabwürdigen.

Was mache ich anders?

Bisher habe ich ein paar Dinge geändert. Ich baue täglich mindestens eine Achtsamkeitsübung in meinen Alltag ein. Das dauert nicht lange, denn das kann auch bedeuten, dass ich einfach gerade mal 10 Atemzüge ganz bewusst wahrnehme.

Außerdem nehme ich meine Kinder und meinen Mann ganz bewusst mehr in den Arm und erfreue mich an ihnen. Ich lege den Fokus also auf das Positive.

Hat sich was verändert?

Bei mir hat sich im Laufe der Woche auf jeden Fall schon das Bewusstsein für meine Triggerpunkte geschärft und die Tatsache, dass ich eben anders handle. Meine Familie hat sich noch nicht dazu geäußert, dass ihnen etwas aufgefallen sei. (Ich habe aber auch nicht gefragt.) Mir selber wird bewusst, wie oft andere Menschen in meinem Umfeld schimpfen und das nutze ich als Übungsgelegenheit, mir alternative Reaktionen auszudenken.

Mal sehen, wie die zweite Woche wird.

Und wie läuft es bei euch?

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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