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Über Schule ist viel geschrieben worden und das Schulsystem in Deutschland steht zu Recht seit Jahren in der Kritik. Und dabei geht es mir hier nicht um bessere PISA-Ergebnisse, sondern vielmehr um die starke soziale Selektion und die regelmäßige Schulunlust von sehr vielen Schüler*innen. Daher habe ich mich auf die Suche nach Büchern darüber gemacht, wie Schule gelingen kann, bzw. was man verändern könnte. Dazu ist natürlich auch bereits jede Menge geschrieben worden, daher möchte ich hier ab und zu Bücher zum Thema vorstellen.
Wie wir Schule machen: Lernen, wie es uns gefällt
Alma, Jamila und Lara-Luna sind Schülerinnen der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum (ESBZ) und haben gemeinsam mit Uli Hauser ein Buch über ihre Schule geschrieben. Aber auch darüber, was Kinder brauchen, um sich in der Schule wohlzufühlen.
Dies sind vor allem
- Vertrauen
- Beziehung
- Verantwortung
- Herausforderung
Vertrauen
Die Autorinnen wünschen sich, dass die Schule den Schüler*innen mehr vertraut. Ihrem Lernwillen, aber auch ihrer Initiative. Die meisten Kinder wollen lernen, nur nicht immer so, wie sich Schule das vorstellt. Hier setzt die ESBZ auf individuelle Lernwege, Arbeit in Lernbüros und viel Vertrauen in die Schüler*innen.
Beziehung
Lernen kann ohne Beziehung nicht stattfinden und daher ist eine gute Beziehung zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen für das Lernen unglaublich wichtig. Daher gibt es eine enge Beziehung zwischen den Klassenlehrer*innen und den Schüler*innen, so dass auch mal über außerschulische Probleme geredet werden kann.
Verantwortung
An der ESBZ ist Verantwortung ein eigenes Schulfach. Hier können die Schüler*innen sich selber eine Aufgabe suchen, die sie übernehmen und für die sie die Verantwortung tragen. Das kann ein wöchentlicher Besuch im Altenheim sein, aber auch Gitarrenunterricht für Grundschüler*innen. Wichtig ist nur, dass den Schüler*innen etwas zugetraut wird und sie erleben können, was Verantwortung bedeutet.
Herausforderung
Auch die Herausforderung hat an der ESBZ einen eigenen Platz im Lehrplan. Denn einmal im Jahr gehen die Schüler*innen auf Abenteuerfahrt. Selbst organisiert, mit sehr wenig Geld, lernen sie über sich hinauszuwachsen und ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Fazit
Man merkt die Begeisterung der Autorinnen für ihre Schule auf jeder Seite. Und die ESBZ klingt wirklich wie ein Paradies auf Erden. Ich persönlich habe Lust bekommen, dort einmal zu hospitieren. Hoffentlich schaffe ich das. Die Lehrerin in mir fragt sich natürlich, ob die Schüler*innen bei der ganzen Freiheit denn auch die vorgegebenen Lernziele erreichen, aber es klingt schon so.
Ich möchte das Buch unbedingt empfehlen und zwar Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen. Denn es ist ein Buch, dass Lust macht, etwas zu verändern. Ich danke dem Knaus-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch
Ein Gedanke zu „Bücher über Schule: Wie wir Schule machen“