Rezension: Die Alles ist möglich-Lüge

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In ihrem Buch “Die Alles ist möglich-Lüge” schreiben Susanne Garsoffky und Britta Sembach, warum ihrer Meinung nach Familie und Beruf nicht zu vereinbaren seien.

Alles Lüge

Dabei arbeiten sie sich systematisch am Thema ab, indem sie die Alles ist möglich-Lüge in fünf Unterkategorien unterteilen, in denen wir belogen werden. Dabei geht es darum, dass wir uns über die Arbeit (und nur darüber) definieren, dass Vereinbarkeit nur eine Frage der Organisation sei, der neue Mann tue, was er könne, die Zukunft weiblich sei und darüber, dass in anderen Ländern wie Frankreich oder Schweden alles besser sei.

Alle diese Aussagen entlarven die Autorinnen als Lügen, wobei sie viele Studien und Veröffentlichungen heranziehen und viele verallgemeinernde Aussagen treffen, dich ich persönlich für mich nicht immer so unterschreiben kann. Diese geballten Informationen, warum es nicht funktioniert, Familie und Beruf zu vereinbaren, nehmen den Großteil des Buches (ca. 200 Seiten) ein.

Und was kann man ändern?

Die Ideen, wie man es anders bzw. besser machen könnte, finden sich gerade mal auf 20 Seiten. Dieses Missverhältnis stört mich sehr. Zum Einen, weil auf den ersten 200 Seiten davon gesprochen wird, dass eben alles schlecht sei und ungerecht, wobei ich bei manchen der geschilderten Probleme schlicht und ergreifend der Meinung bin, dass sie hausgemacht sind. (Ich muss nicht unbedingt mein Kind noch jeden Nachmittag zu zwei Terminen fahren, wenn meine Zeit eh schon knapp bemessen ist.) Zum Anderen, weil mir an dieser Art der Literatur wie meistens der Jammer-Anteil zu groß und der Anteil der Gegenvorschläge zu klein ist. Die Autorinnen sagen an mehreren Stellen, dass es bereits Modelle gebe, die ihrer Meinung nach geeigneter wären, die Vereinbarkeit zu verbessern. Warum stellen sie diese dann nicht vor, damit sie einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden und somit zu einer echten Diskussionsgrundlage werden?

Fazit

Das Buch ist interessant, weil viele Fakten und Studienergebnisse zusammengetragen werden. Mir persönlich ist es aber nicht lösungsorientiert genug.

Susanne Garsoffky, Britta Sembach. Die Alles ist möglich-Lüge. Pantheon, 2014

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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