Eine Woche alleine mit den Kindern

Mein Mann hat seine Eltern besucht, also war ich für eine Woche alleine mit zwei Kindern, mitten im Schuljahr und im Alltag. Eine interessante Herausforderung. Ich war wirklich gespannt, wie wir das schaffen würden. Denn immerhin sind meine Arbeitszeiten aktuell so, dass ich den Kleinen an drei Tagen nicht in den Kindergarten bringen kann und ihn an zwei Tagen nicht abholen kann.

Und wir wollten weitgehend auf Unterstützung verzichten, weil wir es mal probieren wollten. So trafen wir auch mit den Großeltern die Abmachung, dass der Große lediglich bei ihnen zu Mittag essen würde (das wollte er) an drei Tagen.

Und wie war es nun?

Anstrengend. Denn es kam direkt zu Anfang schon wieder anders als geplant. Denn direkt am ersten Tag, einem Freitag, musste ich außer der Reihe nachmittags in der Schule bleiben und der Große musste den Kleinen aus dem Kindergarten abholen.

Aber es war auch schön, denn mein Großer hat mich sehr unterstützt. Er hat nicht nur den Kleinen zum Kindergarten gebracht und abgeholt, wenn ich das nicht konnte – zum Glück liegt der Kindergarten direkt neben seiner Schule – er hat auch hier zu Hause sehr geholfen. Beim Spülmaschine ein- und ausräumen, Müll wegbringen, aufräumen und eigentlich allem, worum ich ihn gebeten habe. Das macht er sonst nicht immer so (muss er aber auch nicht).

Ich habe mich selber auch als disziplinierter erlebt, denn ich habe nach dem Heimkommen nicht gedanklich komplett abgeschaltet, sondern eben einfach weiter gemacht mit dem, was hier anstand. Ich habe es auch geschafft, mehrere Kisten mit Büchern auszusortieren und für den Bücherflohmarkt am Schulweihnachtsmarkt gespendet. Außerdem habe ich die Klassenarbeit korrigiert und mich nicht damit herausgeredet, dass ich ja im Moment zu Hause keinen Partner habe. Und ich hatte einen freien Abend, den ich mit Freundinnen beim Plätzchen backen verbracht habe.

Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass es einfacher war, sich auf ein Abendprogramm zu einigen, denn eine Person weniger diskutierte mit.

Dennoch haben wir natürlich meinen Mann vermisst. Am meisten fehlten mir die Umarmungen und die Auszeiten, die er mir sonst ermöglicht, denn er macht schon sehr viel vom Haushalt, was ich in dieser Woche mit übernehmen musste.

Alles in allem war es eine gute Erfahrung, aber wir sind auch sehr froh, dass es wieder vorbei ist und die Familie wieder vollständig.

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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Stille.