Wenn wir wollen, dass es in unserer Gesellschaft mehr Sicherheit und Freiheit für Frauen gibt, dass die sexuelle Selbstbestimmung geachtet wird, dann müssen wir vor allem mit unseren Söhnen reden. Denn leider lernen Jungen und Männer immer noch, dass Frauen und Mädchen weniger wert sind als sie. Hier eine unvollständige Liste der Dinge, die wir unseren Söhnen sagen müssen:
- Ich liebe dich.
- Wenn du eine Frau magst, dann respektiere sie.
- Egal, wie eine Frau sich kleidet oder benimmt, das ist keine Einladung, sie zu vergewaltigen.
- Sprich über deine Gefühle.
- Nein heißt nein, egal was vorher passiert ist.
- Eine Frau, die bewusstlos oder betrunken ist, will nicht mit dir schlafen.
- Alkohol ist keine Entschuldigung dafür, sich respektlos gegenüber einer Frau zu verhalten.
- Frauen sind keine Beute, Sex ist kein Preis.
- Alle Menschen sind gleich viel wert, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Religion, Hautfarbe oder religiösen Orientierung.
- Keine Frau will vergewaltigt werden, egal was sie anhat, tut oder wieviel sie getrunken hat.
- Sex macht Spaß, aber nur, wenn alle Beteiligten das auch wollen. Sonst ist es kein Sex, sondern Gewalt und Missbrauch.
- Nein heißt nein.
Sagen ist das eine .. vorleben das andere!
Ja, vorleben ist eigentlich noch wichtiger. Weil Kinder unserem Vorbild folgen. Und insbesondere orientieren sich aufwachsende Jungs an den männlichen Bezugsbildern – und deren Umgang mit Frauen.
Hier wird die Basis gelegt dafür, wie der spätere Mann “weibliche” Arbeit wie Wäsche waschen oder Kochen sieht. Ob und wenn ja, wie er Frauen kommentiert, bewertet oder einordnet.
Sich von (negativen) Vorbildern zu lösen, erfordert (später) viel Kraft. Wenn wir JETZT schon vorleben, wie wir uns die Welt wünschen: offen, ohne Bewertung, ohne die Einordnung von Frauen in Schubladen (“kurzer Rock = Schlampe” usw.), haben es unsere Söhne später leichter, sich ebenfalls so zu verhalten.
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch