Alle halbe Jahre wieder – Betreuungstetris

Es ist wieder soweit. Das 2. Schulhalbjahr hat begonnen und es gab einen neuen Stundenplan. Damit springt gleich wieder die Organisation an. Denn wenn sich die Arbeitszeiten ändern, dann müssen sich die Betreuungszeiten auch oft ändern. Das Betreuungstetris beginnt.

Betreuungstetris?

Ihr kennt das Spiel sicher alle. Es geht darum, die Arbeitszeiten der Eltern und anderer betreuender Personen mit den Betreuungszeiten der Institutionen, in denen die Kinder sind so zu organisieren, dass keine Lücken entstehen. Wie beim Tetris halt.

Gerade ist also alles im Umbruch. Das neue Halbjahr begann am 1. Februar und am 22. Januar kamen die neuen Stundenpläne heraus. Da bleibt gerade mal eine gute Woche, um die Betreuung neu zu organisieren und man kann nur hoffen, dass alle Beteiligten auch mitspielen, sonst wird es schwierig.

Beispiel gefällig?

Eine Kollegin von mir hat 2 Kinder, eins in der Grundschule und das zweite bei der Tagesmutter (also noch U3). Die Nachmittage, an denen sie arbeiten muss, decken bisher ihre Eltern ab. Nun kommt ein neuer Stundenplan und nicht nur die Betreuungszeiten bei der Tagesmutter und im Ganztag ändern sich, sondern auch die Anzahl der Nachmittage, an denen ihre Eltern einspringen müssen. Ihre Mutter arbeitet übrigens auch noch – in der Schule. Und bekommt ebenfalls nun einen neuen Stundenplan.

Nun verschärft sich die Situation bei uns noch zusätzlich, weil wir an einer gebundenen Ganztagsschule arbeiten, d. h. dass wir potentiell jeden Tag von 8 bis 16.15 Unterricht haben können. Das bedeutet z. B. für mich, dass ich mein Kind morgens nicht zur Schule bringen kann, wenn ich zur 1. oder 2. Stunde Unterricht habe und ihn nicht abholen kann, wenn ich bis zur letzten Stunde habe.

Denn der offene Ganztag betreut nur bis 16 Uhr, freitags gar nur bis 15 Uhr.

Morgens ist das in der Regel kein Problem, weil mein Mann das Bringen übernehmen kann. Aber nachmittags kann es schon schwierig werden. Das Grundproblem kennen wir schon, weil auch der Kindergarten nur bis 16.30 Uhr betreute. Aber unpraktisch ist es allemal. Und von nachmittäglichen Terminen wie Sportverein, wollen wir gar nicht reden. Die müssen ja auch noch verteilt werden.

Hinzu kommt noch die ewige Lotterie, ob es denn dieses Mal wohl einen freien Tag geben wird (es gab ihn nicht) und wie viele Springstunden – also Stunden, in denen ich in der Schule sitze, weil ich keinen Unterricht habe und in denen ich prinzipiell auch jederzeit als Vertretung eingesetzt werden kann – in meinem Plan sein werden (es sind 9×65 Minuten). Und an wie vielen Tagen bleibe ich über Mittag? Es sind vier.

Irgendwie bekommen es immer alle hin beim Betreuungstetris alle Lücken zu füllen, aber es bedeutet meist sehr viel Stress und beeinflusst auch die allgemeine Arbeitszeit. Meine Kollegin möchte z. B. ihre Stundenzahl verringern, damit es im nächsten Schuljahr weniger Stress mit der Betreuung gibt. Ich selber überlege im Moment, ob ich nicht doch wieder Vollzeit arbeiten möchte, denn dann werde ich für die viele Zeit, die ich in der Schule verbringe, wenigstens voll bezahlt.

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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Stille.