#wmdedgT Tagebuchbloggen am 5. November

Es ist Montag. Und das ist im Moment ein wirklich komplizierter Tag. Weil einfach keine richtige Struktur da ist. Nur eine Stunde Unterricht. Unterrichtsvorbereitung, Familienleben und Haushalt müssen irgendwie unter einen Hut gebracht werden.

Willkommen in der Vereinbarkeitswelt

Ich wache so gegen 6 Uhr auf. Ich könnte eigentlich noch eine halbe Stunde länger schlafen, aber ich muss dringend aufs Klo. Also ins Bad und dann doch wieder zurück ins warme Bett. Ich versuche, wieder einzudösen. Klappt nicht. Dann eben meditieren… war da was? Ach, schon wieder abgeschweift.

6.17 Uhr, ich stehe auf. Immerhin habe ich so noch ruhige 10 Minuten, bevor ich die Kinder wecken muss. Also runter in die Küche und die wichtigste Tätigkeit des Tages vollziehen: Kaffee kochen. Ach, die Spülmaschine muss ja auch noch ausgeräumt werden. Also mache ich das auch noch eben. Und decke dabei gleich den Frühstückstisch, räume noch rumliegendes Zeug auf und gehe dann die Kinder wecken.

Alle müssen los

Der Kleine steht ziemlich schnell auf, der Große nicht. Aber das ist sein Ding, er ist ja schon groß. Zum Glück wissen die Kinder, dass ich mich um die Uhrzeit nicht unterhalten möchte. Daher nur das Nötigste: Pausenbrot machen, welche Kleidungsstücke ziehe ich an, kannst du mir mal eben die Rechnung geben, ich muss noch…. ihr kennt das.

Um kurz nach 7 Uhr geht der Große zur Uni und der Kleine ist auch bald fertig angezogen, so dass wir noch ein wenig Zeit auf dem Sofa mit dem aktuellen Vorlesebuch haben. Diese 10 Minuten am Morgen gönnen wir uns seit einiger Zeit und es tut uns gut.

Gegen 7.30 Uhr geht der Kleine zur Schule und ich packe meine Tasche fertig, da ich um kurz nach 8 ebenfalls losmuss. Mr. T ist inzwischen auch aufgestanden und wir besprechen noch ein wenig Familienorganisation: der Einkaufszettel muss geschrieben werden, ein Paket muss zur Post, usw. Mist, ich muss mich ja auch noch anziehen. Bin schon spät dran.

Auf in die Schule…

Heute komme ich erst um 8.15 Uhr aus dem Haus und stehe prompt im Stau auf dem Weg zur Schule. Zwar ist der 15 Minuten eher auch schon da, aber jetzt ist er noch länger. Egal, zum Glück habe ich genug Puffer und ein schönes Hörbuch.

Um 8.40 Uhr betrete ich das Lehrerzimmer und werfe den Routineblick auf den Vertretungsplan. Mittwoch muss ich einen Kollegen vertreten. Zum Glück hat er Aufgaben geschickt, die fotografiere ich gleich ab, dann habe ich sie gespeichert. Auch hier die übliche Routine, Tür-und-Angel-Gespräche mit Kollegen, noch etwas kopieren, ein Blick ins Buch und die Vorbereitung für heute, dann schellt es auch schon zum Unterricht.

Auf dem Weg in die Klasse noch eben mit der parallel unterrichtenden Kollegin über unsere Pläne für die Klassenarbeit nächste Woche geredet, dann angekommen und erstmal die Schüler*innen begrüßen. Es folgt eine Stunde Französischunterricht mit Warm-up, neuem Text und neuer Grammatik. Nichts besonderes, aber in entspannter Atmosphäre mit Zeit für kleine Spiele.

Blick aus dem Klassenraum

Da das meine einzige Unterrichtsstunde heute ist, gehe ich schnell zurück ins Lehrerzimmer und liefere bei der Kollegin noch eben die beiden DELF-Anmeldungen ab, die ich von Schüler*innen bekommen habe. Dann alles wieder zusammengepackt und ab nach Hause.

… und wieder zurück

Kurz vor 11 Uhr bin ich wieder daheim und packe auch gleich wieder die Tüten und Taschen und das Paket ein. Mr. T und ich gehen einkaufen, Gemüse, Brot, Saft, Toilettenpapier und noch die ganzen anderen Dinge, die wir halt so brauchen. Dann noch das Paket aufgeben und wieder nach Hause. Dort räumen wir alles weg und setzen uns zum kalten Mittagessen an den Tisch.

Und wieder Schule…

Nach dem Essen befolge ich den Tipp von Nicola Schmidt, sich einfach mal auf den Rücken zu legen. Kleine Pause, etwas lesen, bevor Mr. T in den Garten geht und ich an den Schreibtisch. Doch vorher noch eben mit runter, kurz draußen besprechen was ansteht und die Wäsche in den Trockner packen. Dann Unterricht vorbereiten und die weitere Woche planen. Schließlich gibt es diese Woche mal wieder Extra-Termine. Morgen ist Lehrerkonferenz, Donnerstag mündliche DELE-Prüfungen und Samstag der schriftliche Teil.

…und Familie und Haus und Garten

So gegen 15 Uhr koche ich Kaffee und Mr. T und ich sitzen auf dem Sofa. Zeit, etwas zu entspannen und zu lesen. Aber nur eine halbe Stunde, denn dann geht es schon wieder an die Arbeit. Ich schneide schon mal das Gemüse für das Abendesssen und hole dann die Wäsche aus dem Trockner. Mittlerweile ist der kleine Sohn aus der Schule gekommen und ist mit Mr. T im Garten. Dort gehe ich jetzt auch hin und helfe noch ein wenig beim Brombeeren schneiden und Blaubeeren umpflanzen.

Dann geht es auch schon wieder ins Haus. Trocknerwäsche nach oben tragen, zwischendurch noch Kartoffeln aus dem Keller holen. Den großen Sohn, der seine Schlüssel vergessen hat hereinlassen und das Abendessen kochen. Die Postmappe vom kleinen Sohn anschauen und den Aufsatz, den er heute zurückbekommen hat bewundern. Die Elterninformation zur Anmeldung an der weiterführenden Schule überfliegen und gleich den Termin für den Infoabend an der Wunschschule in den Kalender eintragen. Den kleinen Sohn vom Tablet loseisen, damit wir essen können, den Großen informieren, dass die Alternative zur von ihm abgelehnten Blumenkohlsuppe ein Butterbrot ist…

Abendessen

Dann sitzen wir alle am Tisch und essen. Der Abend beginnt. Mr. T geht zum Tennistraining, der Große zieht sich in sein Zimmer zurück, der Kleine nutzt die Tabletzeit und ich lasse gerade einfach mal das Geschirr stehen und schreibe hier. Aber auch das nicht mehr lange, denn gleich ist es Zeit, den Tisch abzuräumen, den Kleinen ins Bett zu bringen und noch Harry Potter vorzulesen. Außerdem liegt hier schon wieder einiges herum, was aufgeräumt werden muss. Und meine Schultasche für morgen muss ich auch noch checken.

Wenn Mr. T nachher wiederkommt, gucken wir wahrscheinlich noch ein wenig TV, bevor ich dann bald ins Bett gehe, weil morgen die Schule für mich um 8 Uhr beginnt. Denn da habe ich den ganzen Tag zu tun und es zerfasert nicht so zwischen Schule, Familie und Haushalt wie heute.

#wmdedgT ist eine Idee von Frau Brüllen.

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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Stille.