Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, warum ich hier so lange nichts mehr geschrieben habe. Die Lösung ist einfach: Seit dem 1. August arbeite ich wieder Vollzeit. Nach fast acht Jahren. Und der Sprung von der Dreiviertel- zur vollen Stelle war eine größere Umstellung als erwartet.
Guter Start
Zunächst ließ sich alles sehr gut an. Die Schule startete erst am 24. 8., so dass ich das höhere Gehalt schon drei Wochen genießen konnte, ohne viel zu arbeiten. Außerdem war mein Stundenplan so gut wie schon lange nicht mehr (es geht also doch). Ich habe sogar zwei freie Nachmittags und relativ wenige Springstunden, also Stunden, in denen ich in der Schule bin, aber keinen Unterricht habe. Und nur vier Korrekturgruppen sind auch machbar. Dachte ich. Und so ging ich also optimistisch ins neue Schuljahr.
Harte Landung
Doch schnell merkte ich, dass sich eben auch vieles geändert hat: Ich habe viele Lerngruppen, bei denen ich mich völlig neu in die Themen einarbeiten muss, was ziemlich viel Aufwand bedeutet. Gerade die Oberstufenkurse sind eine Herausforderung, weil sich dort durch die neuen Lehrpläne nicht nur die Themen, sondern auch die Klausurformate geändert haben.
Die Tatsache, dass ich wenig Springstunden habe ist zwar praktisch, weil ich so mehr Zeit zu Hause verbringe. Andererseits habe ich dadurch weniger Pausen im Schultag und – was noch schwerer wiegt – ich muss viel mehr im Homeoffice arbeiten, also abends und am Wochenende, wenn die Familie um mich herumspringt.
Keine Zeit
So feht mir die Zeit für viele Dinge, die ich gerne mache. Wie das Bloggen. An Ideen mangelt es nicht und ich habe viele Notizen. Auch lese ich einige Bücher, die ich rezensieren möchte (meistens auf dem Schulweg im Bus). Mir fehlt aber die Muße, es ins Reine zu schreiben und zu veröffentlichen. Eigentlich wollte ich die Herbstferien dafür nutzen, aber ich habe korrigiert und in meinem Urlaub einfach viel rumgehangen und entspannt. Denn auch die Müdigkeit ist groß und die Familie fordert ihr Recht. Genauso wie der Rücken seine Bewegung einfordert.
Fazit
So ist mein Fazit nach drei Monaten Vollzeit durchwachsen. Das höhere Gehalt (und die damit verbundenen Pensionsansprüche) sind positiv. ich gucke viel beruhigter auf unser Konto.
Auch die freien Nachmittage weiß ich zu schätzen. Ich hole den kleinen Sohn einmal früher aus der Betreuuung, so dass wir Zeit zu zweit haben. An diesem Tag übernimmt Mr. T das Fußballtraining, damit ich in der Zeit meinen Unterricht vorbereiten kann. Am anderen Nachmittag bereite ich erst vor und begleite dann den Sohn zum Training.
Aber die Arbeitsbelastung ist enorm und die Zeit für andere Dinge als Schule knapp. Zu knapp für meinen Geschmack, vor allem seit den jüngsten Änderungen in der Unterrichtsverteilung, die mir zwar zwei erste Stunden klauen (ich kann also etwas länger schlafen. Yeah!) aber auch zwei Springstunden, die ich bisher für Vorbereitung genutzt habe. Und ich spreche jetzt mal nicht von der zusätzlichen Arbeit für diese beiden Stunden (Oberstufe statt Förderunterricht). Es bleibt also spannend.
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch