So ein typischer Montag im Dezember, wie sieht der bei uns aus? Ihr seht es … nicht hier, sorry. Scheint keine typischen Tage mehr zu geben bei uns. Aber gucken dürft ihr trotzdem. Wie immer beim #wmdedgt, immer am 5. im Monat.
06:00 Uhr: Alles wie immer
Seit kurzem habe ich (nach ein paar Jahren Pause) wieder eine Wake-up Light/einen Lichtwecker. Ich bilde mir ein, damit besser aufzuwachen. Ist immer noch viel zu früh, aber was willste machen? Eben. Das übliche: Kinder wecken, wach werden, anziehen und alle zusammentrommeln. Der Mann ist seit 1,5 Wochen out of order und kann trotz Freischicht keinen Fahrdienst fürs Kind 1 übernehmen. Aber er startet das – mal wieder – batterieschwache Auto von extern für mich und begleitet uns auf dem Weg zu KiTa und Schule.
Irgendwas nach 08:00 Uhr: Job starten
Husch, an die Arbeit. Frühstück gibt es direkt am Schreibtisch, nebenher. Direkt noch was abarbeiten steht auf dem Plan, denn: Wir haben vormittags noch einen Termin. Ja, mitten am Tag. Ja, mitten in der Vorweihnachtszeit. Nein, ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Ein Bild aus dem Bürofenster schieße ich noch für euch – schaut nicht so sonderlich nett aus, oder? Erinnert mich dran, was ich im Sommer eigentlich in der Ferienzeit erledigt haben wollte….
Jedenfalls schaffe ich es, noch einen Auftrag fertigzustellen, dann müssen wir auch schon wieder los. Beim Zeug zusammensuchen und ins Auto einsteigen werden wir noch vom Postboten belagert, der hat ein Packerl für uns. Die anderen Großeltern haben was geschickt, wie nett 🙂
Der Mann als Beifahrer bekommt den Auftrag, doch bitte mal eben ein Bild der netten reifüberzogenen Landschaft zu schießen. Irgendwie sind es mehr Bilder geworden…
So gegen 11:30 Uhr: Banktermin und Zeugs
November und Dezember scheinen die Monate der edlen Wartebereiche zu sein. Im November saß ich schonmal auf der Relax-Ledercouch beim Radiologen (Fahrdienst halt…), jetzt hocken wir wieder ziemlich edel. Mit Espresso und so. Und warten. Und warten …. ahhh, mein Zeitplan!
Aber gut, irgendwann sind wir dran. Und dann haben wir richtig viel Spaß mit der Bürokratie. Denn die Großeltern haben sich überlegt, die Sparkonten für die Kinder doch lieber direkt AUF die Kinder laufen zu lassen. Da müssen wir als Erziehungsberechtigte natürlich mit hin (beide!) und tragen auch noch Ausweise, Geburtsurkunden und so weiter mit uns herum. Btw., was man auch noch braucht und total logisch ist: die Steuer-ID der Kinder. Darf man aber nachreichen *puhh*.
Ich zucke bei jedem weiteren “oh, das muss ich aktualisieren” und “ok, und jetzt müssen wir noch…” gepflegt zusammen. Mein Zeitplan! Die Uhr tickt gnadenlos weiter. Nur so ungefähr drölfzigtausend Unterschriften später sind wir dann doch fertig.
BTW, ich war neugierig aufgrund der doch recht einseitig formulierten Formulare: Nö, es gibt keine geschlechtsunspezifischen Formulare (nur: “Vater” und “Mutter” anstelle von Erziehungsberechtigte 1,2 usw.) und “solche” (O-Ton) hättens da eh noch nie gehabt.
So, jetzt aber fix noch einkaufen, weil wenn wir eh schon unterwegs sind.. und überhaupt, ist ja Nikolaus und die Kinder brauchen noch was Süßes für den Stiefel. Und so.
~15:00 Uhr: back home, late as fuck
Na, nu ist eh schon alles egal. Dann kann ich auch noch in Ruhe meinen Kaffee daheim trinken und ein Pistazienplätzchen knuspern und kurz die Mails checken – und dann is eh schon Zeit. Kinder abholen!
Also wiederum ins Auto und erstmal Kind 2 aus dem Kindergarten einsammeln. Der ist heut freudig aufgeregt, immerhin kam dort schon der Nikolaus und es wurde ein Foto gemacht. Auf dem Weg zur Schule von Kind 1 pennt er ein – wie immer. Die große wartet schon – und stellt auf dem Rückweg fest, wie schlecht sie doch in Mathe und Deutsch wäre. Ob man “was mit nähen” als Beruf haben könne, wenn man nicht so gut wäre. Über die Diskutiererei sind wir auch schon wieder daheim – Kind 2 hat sich genügend ausgeruht und wäre dann jetzt mal soweit fit.
Wie gut, dass jetzt das Paket von den anderen Großeltern wartet. Während ich noch rätsele, ob wir das vielleicht erst morgen ….. hat Kind 2 schonmal die Schere geholt. Derweil kann ich die Oma anrufen und Bescheid geben, das Paket wäre angekommen. Und das wir uns freuen. Wie üblich, kann ich direkt den Geschirrspüler ausräumen, in der Küche Ordnung schaffen und das Abendessen vorbereiten – beim telefonieren, versteht sich.
Irgendwas nach 20:00 Uhr
Wir sind alle abgefüttert, die Küche ist aufgeräumt, der Mann hat seine Wäsche für den nächsten Tag fertig und die Kinder … sollten ins Bett gehen, haben aber keine Lust. Und ich, ich sitze am Rechner, bearbeite Mails und bereite die spätere Arbeit vor.
Kind 2 ist derzeit so richtig süß, so als Vorschulkind – und sehr stolz drauf, die ersten Schreibübungen zu meistern.
“Mama guck, Blumen für dich!”
Seit kurz vor 21:00 Uhr sind Mann und Kinder im Bett. Und ich sitze hier und schraube an einer Webseite rum, die wirklich gerne fertig werden möchte.Und beantworte Mails. Und ignoriere Facebook.
Dazwischen habe ich noch die Stiefel der Kinder befüllt und unser Wohnzimmer von herumliegenden Kleiderleichen befreit.
Spätestens um 24:00 Uhr muss ich ins Bett. Dann hatte der Tag mal wieder 18h – mehr geht nicht. Morgen früh um 06:00 Uhr zwitschert der Lichtwecker und holt mich als künstliche Sonne aus dem Schlaf. Dann starten wir in einen neuen Tag. Der wird dann wieder nicht “normal”, weil schon wieder was außer der Reihe ansteht ….
Dieser Beitrag wurde inspiriert von Frau Brüllen. Bei ihr gibts übrigens noch ganz viele, sehr spannende weitere Einsichten in den Alltag von Familien.
Hy, hier schreibt Sabrina. Freiberuflich als Copywriterin anzutreffen, mit Mann & zwei Kindern in enger Gemeinschaft. Feministisch, bindungsorientiert & zutiefst sarkastisch. Bekennende #coffeeholic