Aus der Bahn geworfen

Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, was mit mir los ist. Ich schreibe wenig in letzter Zeit und es klang ja schon mal an, dass es mir gesundheitlich nicht so gut geht.

Was ist passiert?

Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, nachmittags, als eigentlich schon alles erledigt war, geschah es. Ich wollte gerade den kleinen Sohn vom Kindergarten abholen und stieg ins Auto, als etwas in meinem Rücken sprang. Danach gab es für mich erst einmal nur Schmerz in einer Intensität, wie ich sie noch nie erlebt habe. (Und ich habe immerhin schon zwei Kinder geboren.) Am darauffolgenden Wochenende kam zum Schmerz noch ein Taubheitsgefühl im Fuß dazu.

Diagnose: Bandscheibenvorfall

Eine meiner großen Ängste wurde wahr. Rückenbeschwerden habe ich ja schon lange, vor allem bei Stress. Aber ich habe immer gedacht: Solange es kein Bandscheibenvorfall ist, ist alles in Ordnung. Jetzt aber war es doch passiert.

Ursachen?

Die Belastung war wohl doch zu groß. Ich hatte in der letzten Zeit beruflich wie privat wirklich viel getan und anscheinend auch nicht so gut für mich gesorgt. Immerhin hatten die vorhergehenden Rückenschmerzen, die ich ja schon einige Wochen vorher hatte, mich gewarnt. Aber ich habe gedacht, ich könnte mich noch in die Ferien retten.

“Geh du voran”, sagt die Seele zum Körper, “auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf dich.”

“Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben”, sagt der Körper zur Seele.

Dieses Zitat von Ulrich Schaffer ist mir bereits vorher begegnet, aber seit dem Bandscheibenvorfall findet es mich mit beharrlicher Regelmäßigkeit. Es scheint wirklich etwas daran zu sein.

Und jetzt?

Die Diagnose hat mich völlig aus der Bahn geworfen und ich finde nur sehr langsam zurück in die Spur. Gearbeitet habe ich noch nicht wieder, ich bin immer noch krank geschrieben. Und ich muss lernen:

  • Ich muss lernen, dass es dauert, bis ich wieder gesund werde. Ich muss geduldig sein. (Und Geduld war noch nie meine große Stärke.)
  • Ich muss das richtige Maß finden. Denn Bewegung hilft, aber zu viel Bewegung schmerzt. Und Stress wird es immer geben, aber zu viel Stress hat mich krank gemacht.
  • Ich muss es langsam angehen. Und so freue ich mich über jeden Tag, an dem ich ohne die starken Schmerzmittel auskomme.
  • Ich muss Hilfe annehmen lernen. Und das fällt mir sehr schwer, weil ich immer stolz auf meine Unabhängigkeit und Stärke war und sich das für mich vor allem daran zeigte, dass ich alles alleine schaffe.
  • Ich muss meine Grenzen achten und gut für mich selber sorgen. Denn bisher bin ich oft über meine Grenzen hinweggegangen.

Ich hoffe, dass es für mich immer mehr gute als schlechte Tage gibt und sich der Rücken langsam stabilisiert. Ich hoffe, dass ich bald wieder arbeiten kann. Und ich hoffe, dass ich langsam aus dem Loch herauskomme, in das ich durch die Diagnose Bandscheibenvorfall gefallen bin.

Danke

Das möchte ich noch sagen. Danke, liebe Sabrina, dass du den Blog in den letzten Wochen alleine betreut hast. Denn ich hätte es nicht gekonnt. Ich bin sehr froh, dass es mir jetzt wieder etwas besser geht und hoffe, dass es weiter aufwärts geht.

Uta
Mutter von zwei, Lehrerin, Stadtmensch

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