Resignation. Das ist DAS schlimmste aller Gefühle. Für mich.Es gibt so unfassbar viele Gefühle. Und jedes hat seine Bererechtigung.
Aber Resignation? Das ist der kleine, innere Tod. Und zwar keiner von der guten Sorte.
Versteht mich richtig: Es gibt einen Unterschied zwischen “Ich nehme die Situation an” und “Ach sch*** doch drauf, hat ja eh keinen Sinn.” Ersteres ist ein wichtiges Element in der #vereinbarkeit. Ohne “Annehmen, was ist”, läuft die ganze Sache nicht. Und selbst mit auch nicht immer.
Etwas annehmen bedeutet: Sich mit der Situation arrangieren, aber darüber nicht verzweifeln. Wissen, dass sich die Situation noch ändern kann, wenn etwas Zeit vergeht. Oder die Rahmenbedingungen verändert werden.
Aber hier in diesem Text, da schreibe ich über Resignation. Die klassische LMAA-Haltung. Nett umspült von Hoffnungslosigkeit und Machtlosigkeit.
Sterben, jeden Tag ein Stück
Es beginnt schleichend mit einem Achselzucken.
Irgendwas umgekippt? Dann klebt der Boden halt. Wird ja eh wieder dreckig.
Ach guck, Kind brüllt wieder. Naja, egal was man macht, ist ja doch verkehrt.
20 gemeinsame Jahre und der Partner lässt immer noch überall seinen Kram liegen? Dann liegts halt rum.
Ach, Kollege X wird vorgezogen bei der Beförderung. Na, dann gibts jetzt halt Dienst nach Vorschrift.
Letztlich verlieren sich die eigenen Grundsätze. Das innere Feuer der Überzeugung, dass etwas bestimmtes (in der Partnerschaft, im Umgang mit den Kindern, im Beruf….) genug Wert hat, um zu kämpfen – erlischt.
Und damit stirbt ein Teil, ein Stück der inneren Überzeugung.
Und wer seinen Antrieb, seine inneren Prinzipien ignoriert, ausblendet oder aufgibt, der stirbt innerlich. Immer wieder, jedes Mal ein kleines Stück.
Resignation ist ein Verhinderer: Es verhindert, sich selbst weiter zu entwickeln, das eigene Leben (und damit auch das aller anderen, die mit einem zu tun haben) voran zu treiben. Stagnation ohne Hoffnung, ohne Aussicht auf Veränderung.
Was denkt ihr, macht Resignation mit einer Partnerschaft? Was passiert, wenn ein Partner letztlich innerlich kündigt?
Und, auf der nächsten Ebene, was für ein Elternteil kann jemand sein, der innerlich schon lange den Beziehungsaspekt an den Nagel gehängt hat?
Zu guter Letzt, aber wesentlich häufiger schon besprochen in diversen Artikeln, sind die Auswirkungen im Job. Das viel zu viele Arbeitnehmer längst ausschließlich “Dienst nach Vorschrift” absolvieren, ist schon länger bekannt.
Das innere Feuer anheizen
Ist ein nettes Bild, oder? Eine heiße Flamme, eine loderne Hitze, die von innen heraus wärmt und anfeuert.
Es ist normal und ok, wenn die Flamme mal heiß lodert – und mal eher sachte vor sich hin flackert. Aber ausgehen darf sie eben nicht. Nie.
Was ist notwendig, um die Flamme anzuheizen, das Feuer in Gang zu halten?
- An den Rahmenbedingungen arbeiten (ja – in fast allen Fällen geht das – manchmal nur anders, als man es gerne hätte)
- Etwas finden, dass innerlich wärmt (ja – in fast allen Fällen gibt es eben doch etwas, was sich machen lässt!)
- Jemandem sagen, wie sich das aufgeben anfühlt (denn darüber sprechen, wie machtlos und fremdgesteuert man sich fühlt, kann auch schon helfen)
- …
Was sagt ihr? Wie haltet ihr eure innere Flamme lebendig?
Hy, hier schreibt Sabrina. Freiberuflich als Copywriterin anzutreffen, mit Mann & zwei Kindern in enger Gemeinschaft. Feministisch, bindungsorientiert & zutiefst sarkastisch. Bekennende #coffeeholic