Was machst du eigentlich den ganzen Tag, kurz #wmdedgt ist eine Tagebuch-Blogging-Tradition, die wir im Blog schon lange pflegen. Heute aus dem Januar, Ferienmodus & Corona-Edition.
Kurz nach 9 werde ich wach. Auf dem Weg ins Bad stoppe ich in der Waschküche und schmeiße eine Ladung Handtücher in die Waschmaschine. Zwischen den Jahren keine Wäsche zu waschen ist verlockend, zieht aber echt einen Wäscherattenschwanz nach sich…
Duschen. Zähne putzen. Anziehen. Ich höre die Kinder draußen “diskutieren”. Die Kaffeemaschine brummt, der Mann ist also auch wach. Das wars dann wohl mit meinem friedlichen Morgen in aller Ruhe und Stille…
10:00 Uhr. Ich räume den Geschirrspüler aus und wieder ein, der darf direkt noch ne Runde drehen. Die Tochter hat sich zum Frühstück veganes Geschnetzeltes und Reis warm gemacht, bereits gegessen und zieht sich zum Lesen in ihr Zimmer zurück.
Erstmal Kaffee. Und Katze.
Der Sohn wünscht zum Frühstück Spaghetti Bolognese, letztere ist als Rest im Kühlschrank. Erstere koche ich ihm fix. Er verkriecht sich mit seinem Teller auf die Couch. Ich koche Tee für mich und teile ein Kundenfeedback, dass mich gestern erreicht hat, in der Insta-Story.
Die Waschmaschine macht komische Geräusche, ich höre das durchs halbe Haus. Der Mann verhängt ein “jetzt bitte nix mehr Waschen” Gebot und lässt erst mal ein Reinigungsprogramm durchlaufen. Dann heute also keine Bettwäsche mehr? Auch gut! Weglaufen kann die ja eh nicht. Hoffe ich.
11:irgendwas. Der erste Kaffee ist immer noch halbvoll, ich nehme ihn mit an den Schreibtisch. Und den Tee auch. Erstmal Mails, Nachrichten in sozialen Netzwerken beantworten. Ein Text steht heute auf dem Plan. Ein einziger!
Die Katze blockiert meinen Schreibtischstuhl. Arbeite ich halt im Stehen. Soll ja eh gesünder sein! Ich arbeite. (Stell dir das emsige Tippgeräusch einfach vor)
Kind 1 erzählt mir was und verschwindet wieder.
Ich arbeite.
Kind 2 erzählt mir was und verschwindet wieder.
Ich atme durch und arbeite.
13:30 Der Mann kommt von einem kurzen Freundschaftsdienst wieder und erzählt mir was. Wir besprechen die Einkaufsliste, morgen ist schließlich schon wieder Feiertag. Ich gebe das mit dem konzentrieren wollen kurz mal auf und suche mir in der Küche was zu essen.
Ach guck, der Geschirrspüler war ja fertig. Fix ausräumen, wieder einräumen.
Die Möhren in der Gemüsekiste schimmeln. Alles rausräumen, sauber machen, das verbleibende Gemüse wieder zurückräumen. Kind 2 ist derweil sauer, weil ich nur mir essen gemacht habe (gesagt hat er nix!).
Zurück an den Schreibtisch. Und wieder weg, erstmal das Whiteboard von den Projektideen des letzten Jahres bereinigen.
Gerate in eine Diskussion zu gendersensibler Sprache auf FB. An dieser Stelle deshalb der Hinweis: geschicktgendern.de ist ein tolles Tool für Einsteigende 😉
15:00 Unser Stromanbieter schickt die Jahresendabrechnung. Na, die waren aber fix dieses Jahr! Und weil wir 2020 weniger Strom verbraucht haben (WIE haben wir das bitte gemacht?!), erhöhen sie den Abschlag. Logisch, ne?
Ich versuche immer noch zu arbeiten. So richtig voran komme ich aber nicht.
15:30 Der Mann kommt mit den Einkäufen zurück. Ich soll das türkische Gebäck begutachten. Da haben wir einen Spezialitätenbackbetrieb ein Dorf weiter, seit Jahren, und hatten keine Ahnung! Schräg. Dafür gibts dann später lecker Essen. Yeah! Merke: Beim nächsten Mal Stofftüten im Auto deponieren.
15:45 Erstmal noch ein Kaffee. Und Obst. Und nochmal ein Blick auf FB und Insta. Oh guck, der Kunde hat die Deadline nach hinten verschoben. Ja dann…….
Konzentration ist halt schwierig, wenn aktuell wieder Ministerpräsidentenkonferenz ist und die News schon vorher heißlaufen über mögliche Lockdown-Verschärfungen. Oder auch nicht. Etwas Planungssicherheit für den Schulstart in wenigen Tagen wäre jedenfalls ganz nett. Irgendwie.
Irgendwas nach 18:00: Essen abgehakt. Wir warten weiter auf die Entscheidungen aus der MPK. Die Kinder sind genervt vom Nachrichtendauerfeuer. Und wir Erwachsene? Wir brauchen die Infos.
Und tada: Lockdown verlängert (keine Überraschung). Bewegungsradius bei Inzidenzen über 200 eingeschränkt(er) – auch keine Überraschung. Schulen weiter zu – bis Ende Januar. Nun gut. Ich atme (was soll ich auch sonst noch machen, was bleibt uns da noch anderes?!).
Tagesabschluss gegen 23:00. Die letzte Rauhnacht, das letzte Räucherritual. Noch mehr atmen.
WMDEDGT ist eine wunderbare Tradition, durch Frau Brüllen initiiert. Viele weitere Einblicke in den Alltag Bloggender findest du bei ihr.
Hy, hier schreibt Sabrina. Freiberuflich als Copywriterin anzutreffen, mit Mann & zwei Kindern in enger Gemeinschaft. Feministisch, bindungsorientiert & zutiefst sarkastisch. Bekennende #coffeeholic