Nehmt den Titel mit einem Augenzwinkern, ja? So ist es gedacht.
Seit letztem Sonntag war ich alleine für die Kinder und den Alltag zuständig, der Gatte weilte auf einer Fortbildung. Uta hatte “die Woche allein” im Dezember letzten Jahres durch, jetzt bin ich dran.
Vorbereitungen
Ok, die hielten sich in Grenzen. Ein Termin (Infoabend Grundschule) stand lange im Vorfeld fest. Hier sprang freundlicherweise eine Freundin ein, um die Stunden abends zu übernehmen und die Absprachen haben wir vorab getroffen.
Ansonsten bin ich – wie immer – in die Woche gestartet. Das war… suboptimal.
Die Woche – von 100 auf 0 in 6 Tagen
Ok, der Montag lief ganz gut. Den Wocheneinkauf konnte ich ohne Kinder erledigen, musste dafür abends nacharbeiten. Das spontane Date mit besagter Freundin für einen Schnupperkurs und Kind 2 war… weniger glücklich. Hier wäre die Wegorganisation von Kind 1 hilfreicher gewesen. Aber gut. Ging nicht.
Dienstag und Mittwoch liefen auch passabel. Die Kinder abends nach 18:00 noch einzupacken und wegzufahren, damit ich zum Infoabend gehen kann? Blödes Gefühl. Zumal wir abends meistens auf der Couch rumliegen, kuscheln, vorlesen oder gemeinsam rumblödeln. Die Zeit fehlte plötzlich dafür. Noch blöderes Gefühl: Abends nach 21:00 Uhr die nölenden (müden) Kinder wieder ins Auto packen, um nach Hause zu kommen. Da war dann nach einem 14h Tag auch langsam meine Nervenreserve erschöpft.
Donnerstag und heute: Meine Akkus sind jetzt dann mal leer. Täglich 8h+ Arbeit plus Kinder (2x) plus Hund plus Haushalt inkl. Kochen, Post und Privatkorrespondenz (Hallo Telefon, Hallo Familie!) haben sie leer gemacht. Da wurde es hier dann schonmal lauter, wenn streitende Kinder und Wäscheberge auf mich einprasseln.
Wir haben hier auf der Elternebene keine 50-50 Aufteilung, auch wenn wir uns das wünschen. Wie viel der Mann aber definitiv leistet, fällt dann in so einer Woche erst richtig auf. An seinen freien Tagen schicke ich ihn nämlich zur Post, wenn was wichtiges raus muss. Und einkaufen. Und an den Herd zum Kochen. Diese Woche hing das dann mal alles an mir. Plus morgendliche Hunderunde (die macht sonst auch der Gatte). Und Toberunde für die Kinder (auch er, normalerweise).
Der Gatte kommt heute abend wieder. Bis dahin habe ich Hund und Kinder wegorganisiert, noch Altglas weggebracht, das Abendessen besorgt und meinen Kram für morgen gepackt – da geht es für mich auf eine Fortbildung. Aber nur für einen Tag, abends bin ich wieder da. Und die Kinder sind derweil bei der Oma – denn der Gatte startet morgen früh im regulären Schichtdienst.
Am Sonntag kippe ich wahrscheinlich einfach um. Also, nachdem wir (gemeinsam!) die Kinder abgeholt, gekocht und eine Runde mit dem Hund gedreht haben.
To-do für das nächste Mal
Definitiv anders organisieren würde ich:
- kompletten Einkauf vorab erledigen bzw. Tiefkühler vorab bestücken mit “Resten”
- keine “lass uns das mal ausprobieren” Termine, die ich dann zwangsweise mit beiden Kindern absolvieren müsste
- überhaupt gar keine Pflichttermine zulassen, die mich abends von den Kinder trennen – die Organisation und Absicherung (wird auch keiner krank?) macht mich nervös
- Spielbesuch/-pausen regulär festmachen – das gibt mir Spielraum für Essen, Haushalt und Telefonate
- Unnützes (Altglas! private Buchhaltung! …) einfach liegen lassen bzw. auf später takten
Lernkurve
Von “Alleinerziehend auf Zeit” kann ja keine Rede sein – das war ja “nur” eine Woche und ich hätte, bei Bedarf, auch jederzeit seelische Unterstützung vom Partner einfordern können. Und wenn ich jetzt nur einen winzigen Vorgeschmack auf das erlebt habe, was Alleinerziehende (Väter/Mütter) jeden Tag, rund um die Uhr leisten, dann: Hut ab. Halleluja. Ich neige mein Haupt.
Meine Lernkurve war diese hier: Wenns sein muss, packen wir den Alltag auch zu 3. Ich bin aber auch sehr froh, dass es eben nicht sein muss.
Die Bestätigung, dass der Alltag gemeinsam gemeistert werden kann, täte wahrscheinlich auch dem Gatten gut (wenn sich das mit Schichtdiensten denn überhaupt vereinbaren ließe …). Beziehungsweise generell dem Partner, der sonst den kleineren Alltagspart übernimmt.
Hy, hier schreibt Sabrina. Freiberuflich als Copywriterin anzutreffen, mit Mann & zwei Kindern in enger Gemeinschaft. Feministisch, bindungsorientiert & zutiefst sarkastisch. Bekennende #coffeeholic