Frau Mierau hatte angefangen, ihr Wochenende in Bildern am Sonntag abend zu veröffentlichen. Wahrscheinlich schaffen wir das nicht immer – und ich zeige ja auch möglichst wenig Kinderbilder online. Die Idee dahinter, insbesondere diese Begründung hier gefällt mir aber ungemein gut:
Wichtige Aspekte der Elternschaft wurden und werden in anderen Kulturen durch Vorbildfunktionen und durch allgegenwärtige Repräsentationen vermittelt. In der westlichen Gesellschaft hingegen sind bestimmte Anblicke und Erfahrungen fremd geworden. Dazu zählen besonders Geburt, Stillen und der allgemeine Umgang mit Kindern. Doch auch heute sind Eltern nicht nur auf sich gestellt: Was früher der persönliche Austausch und das Miterleben nebenher waren, wird nun durch Medien vermittelt. Fernsehen, Zeitschriften und Elternratgeber bieten Wissensvermittlung und beeinflussen Elternschaft nicht unwesentlich. Seit einigen Jahren treten besonders Elternblogs in den Vordergrund und bieten Eltern eine Vielfalt an Einblicken in das Leben mit Kindern: Blogs, in denen es ausschließlich um „artgerechte“ Elternschaft geht sind ebenso vertreten wie Blogs nicht-stillender, vollerwerbstätiger Mütter.
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Daher möchte ich an dieser Stelle einen Aufruf starten an alle Elternblogger, die Zeit und Lust darauf haben: zeigt her, Eure Wochenenden! Teilt Eure Wochenenden mit Euren Leser/innen, gebt Anregungen und zeigt, wie normal/verrückt/langweilig/aufregend/bunt/schön/traurig/komisch/… das Leben mit Kindern ist – gerade an den Wochenenden, wenn unsere Kinder nicht im Kindergarten oder in der Schule sind. Macht mit bei der Initiative “Wochenende in Bildern”
Mein Wochenende begann am Freitag, dem 17. Oktober
Mit Kindern im Kindergarten und Regen. Und dem normalerweise nicht so oft frequentierten Bahnhof 2 Ortschaften weiter. Ich hatte nämlich Messedienst und machte mich auf den Weg nach München. Mit dem Zug. Verrückt, oder?
Wenn ich schon mal Zug fahre, dann lese ich in der Zeit auch. Also, wenigstens auf der Strecke Saal – Ingolstadt. Rezension kommt bald. Buch liest sich super!
Platzangebot ist etwas knapp in der DB und Ersatzanbietern. Aber gut, war ja nicht für lang. Zur Abwechslung habs dann noch eine Präsentation, die dringend für den nächsten Vortrag vorbereitet sein wollte. Wenigstens der Text steht dank Streckenabschnitt Ingolstadt – München Hauptbahnhof.
Von der U-Bahn gibt es keine Bilder. Zu voll, zu viel. Außerdem fotografiere ich nicht gerne fremde Menschen 😉 Auf der BabyWelt München hieß es dann: Standbetreuung vom Stand der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen – Regionalverband Bayern.
Nach ein paar Stunden ging es wieder zurück. Auf der Messe gab es übrigens ziemlich viele spannende Geschichten und Gespräche mit Frauen – sowohl aus dem Verein als auch mit stillenden Müttern, die Fragen hatten, Infomaterial brauchten – oder einfach nur sagen wollten, dass gerade alles gut läuft. Ja, gibt es auch!
Auf der Rückfahrt war ich reichlich geschlaucht. Mit Glück den frühen Zug um 18:00 Uhr erwischt, um dann wiederum von München Hauptbahnhof über Ingolstadt nach Saal zu zuckeln. Mit mir unterwegs: ganz viele Pendler. Um hier mal die Brücke zum Vereinbarkeitsthema zu schlagen: Meine Güte bin ich FROH, nicht jeden Tag diese Wegstrecke auf mich nehmen zu müssen. Ab und an ist das völlig in Ordnung. Aber morgens um 7 aus dem Haus und abends um 8 heim zu kommen, wäre für mich nicht das richtige. Jedenfalls – nicht permanent. Die Kinder waren übrigens bei der Oma – direkt vom Kindergarten zu Oma ins Auto und zur Übernachtung davongefahren. Luxus!
Letzter Lesestoff für den Abend: die neue UNERZOGEN. Thema: Bewegungsspielraum für Kinder. Sehr zu empfehlen, der Artikel!
Und dann, nach einem ganzen Tag, endlich was handfestes zu essen. Der Gatte hat aufgewärmt, was ein Bekannter für uns gekocht und dagelassen hat. Der Gatte hat nämlich Teile unserer letzten Aufräum- und Entsorgungsaktionen – genau,entsorgt. Den ganzen Tag lang. Selber kochen wollte er da ausnahmsweise auch mal – nicht.
Es war so überaus köstlich, wie es aussieht! Es ist Freitag, es ist Abend und wir haben keine Kinder da: Also blieben wir trotz überwältigender Müdigkeit wach und haben einen neuen Film geguckt. Also, neu für uns. “The Machine” ist es geworden. Etwas krude Story, stimmt nachdenklich.
Schon ist Samstag, der 18. Oktober
Ausschlafen, wenn die Kinder nicht da sind.
Schnelles Frühstück und die ersten Telefonate, die gestern wegen meiner Abwesenheit ausgefallen sind. Schnell noch eine Veranstaltung ankündigen. Dann geht es auch schon los, ein paar Erledigungen machen, bevor wir die Kinder abholen.
Ikea erspare ich euch. Ich sage nur: Samstag. Vormittag. Ikea. Aber ich brauchte doch noch diese 5 Konsolen für den Schlafzimmerschrank! Und die Kinder spielen bei der Oma. Wann, wenn nicht jetzt und heute?! Der Baumarkt ist direkt nebenan. Also auch noch “eben schnell was holen”.
Dann ist auch schon Mittag. Und ich habe Hunger. Wir verfallen in Vor-Kinder-Gebaren und gehen Essen. Running-Sushi ist mit Schnell-Esser eine lustige Angelegenheit.
Ich war immer zu langsam mit dem Tablett, um die großen Tellerstapel zu erwischen – die Bedienung war fast so schnell beim Abräumen wie der Gatte beim Essen.
Großes Wiedersehen mit den Kindern, ohne Fotos. Tränen beim Abschied von der Oma. Wie immer. Dabei sehen wir uns alle oft und gern.
Abends beim Gruppenkuscheln bekomme ich noch eine Blume gebastelt. Material: Etwas Plastik aus dem Gelben Sack und Holz-Spieß aus der Backschublade.
Wir kippen alle früh ins Bett. Blöderweise ist mein Buch ziemlich spannend und so lese ich noch… etwas…. ja gut, irgendwie ist es schon nach Mitternacht.
Uuuuuund: Sonntag, 19. Oktober
Viel zu früh wach geworden. Kinder sind fit. Wir Erwachsenen .. nicht so. Zum Kaffee gibt es heute eher tradionelleres Frühstück. Meine Facebook-Freunde werden ab und an von mir mit Bildern von Zimttoast, Bananenpfannkuchen oder Apfel-Beignets verschreckt. Heute gibt es, was Brotkasten und Kühlschrank hergeben.
Es ist Herbst. Zu Frühstück und Kaffee gibt es außerdem: Feuer!
Und kaum haben wir gegessen, mache ich mich an die Arbeit. E-Mails beantworten, Blog schreiben. Zwischendurch Streit schlichten, Tisch abräumen.
Die Berge von Wäsche habe ich nicht fotografiert. Auch nicht den Müllhaufen, der sich auf unserem Fußboden nach einem Wochenende so ansammelt.. Das hier bekommt ihr noch:
Und während der Sonntagskuchen noch im Backofen war, habe ich die Terrassenmöbel verräumt. Und eine Ladung wildwachsender Tomaten entdeckt, die sogar grüne Früchte tragen. Woher die kommen? Wer weiß! Aber he, vielleicht bekommen wir noch eine Ladung späte Tomaten raus… klasse wäre das!
Und dann noch mehr Wäsche, noch mehr aufräumen, noch mehr Streit schlichten. Abendessen, Badewanne, schlafen gehen. Sonntag sind hier nie sehr lang, aber irgendwie immer voller Arbeit, die noch vor dem Wochenstart erledigt sein muss.
Wie gefällt euch diese Art von Wochenend-Rückblick? Gut, schlecht, mittel, uninteressant?
Hy, hier schreibt Sabrina. Freiberuflich als Copywriterin anzutreffen, mit Mann & zwei Kindern in enger Gemeinschaft. Feministisch, bindungsorientiert & zutiefst sarkastisch. Bekennende #coffeeholic
Ein Gedanke zu „Mein Wochenende in Bildern: 17./18./19. Oktober“